So ist das mit dem Wachsen und Großwerden: Was winzig beginnt, kann eine große Kraft und Wirkung entwickeln. Das bleibt nicht ohne Folgen…

Fantasievoll und mit einem feinen Humor wird diese Botschaft hier schon für die Jüngsten entfaltet: Alles beginnt mit einem Samenkorn. Bald fordern seine Wurzeln immer mehr Raum im Erdreich. Das ruft die Ameisen, die Maus und den Maulwurf auf den Plan, die ebenfalls unter der Erde leben. Bald sehen sie in dem Eindringling nur noch eine Störung, die am besten schnell wieder verschwinden sollte. Aber das lässt Jakob nicht zu! Der lebt, käferklein, auf der Erde und ist von den Blättern, die ihm Schutz und Schatten bieten, ganz begeistert. Das Allerbeste: Was mit einem kleinen Samenkorn begonnen hat, bringt mit der Zeit leckere Tomaten hervor! Und am Ende sind auch die unterirdischen Bewohner gar nicht mehr so sauer über die Veränderung…

In Jakobs Garten wächst was von Marianne Dubac, erschienen bei Beltz & Gelberg

Mit Witz, märchenhaften Zügen und spielerischer Leichtigkeit werden Kinder hier vertraut gemacht mit dem Prozess natürlicher Veränderungen in einem Gemüsebeet, die klein beginnen und unter der Erde wie über der Erde nichts so lassen, wie es vorher war. Die Illustrationen laden zum Entdecken ein und mit der Geschichte wird zugleich ein Perspektivwechsel geprobt: Denn ob man Dinge von untern oder von oben betrachtet, kann einen großen Unterschied machen – und schließlich zu einer Versöhnung führen.

Daraus ergeben sich vielfältige Möglichkeiten zum Nachdenken, Erzählen und Spielen.

Susanne Brandt

Vorlesetipp: Jakobs Garten